Der Bauhausstil – Markenzeichen des Schocken-Warenhauskonzerns
Ausstellung in Leipzig
vom 15. Dezember 2020 bis 15. August 2021
Säschsisches Wirtschaftsarchiv e.V.
(aufgrund der Corona-Maßnahmen momentan mit telefonischer voranmeldung)
Zum Inhalt der ausstellung
1919 wurde in Weimar das Bauhaus gegründet. In Thüringen, Sachsen-Anhalt und Berlin, den aufeinanderfolgenden Standorten des Bauhauses, wurde 2019 das 100-jährige Jubiläum als "Bauhaus-Jahr“ begangen.
In Sachsen war das Bauhaus als Lehreinrichtung nicht vertreten. Bauhauslehrer und -schüler sowie Architekten und Künstler aus dem Freundeskreis haben jedoch in Sachsen ihre Spuren hinterlassen.
Im Freistaat Sachsen befinden sich drei Kaufhäuser des Schocken-Konzerns, die in den Jahren 1928 – 1930 in der Art des modernen Gestaltungsstils des Dessauer Bauhauses entworfen und errichtet wurden. Während das Warenhaus Schocken in Chemnitz (eröffnet 1930) weltbekannt ist, da es der erfolgreiche Architekt Erich Mendelsohn entwarf, wurden die anderen beiden Kaufhäuser in Crimmitschau (1928) und Oelsnitz/Erzgeb. (1929) von Bernhard Sturzkopf geplant, der bisher weitgehend in der Architekturgeschichtsschreibung übersehen wurde. Im Rahmen der Ausstellungsvorbereitung wurde umfangreich zu seinem Leben und zum Werk recherchiert.
Bernhard Sturtzkopf hatte 1922 an Kursen des konstruktivistischen Künstlers Theo van Doesburg in Weimar teilgenommen, war dann Mitarbeiter von Walter Gropius und dabei an den Bauten des Bauhauses in Dessau beteiligt, danach Künstlerischer Leiter der Bauabteilung des Schockenkonzerns. Nach 1932 war er selbstständiger Architekt in Zwickau und schließlich Direktor des Entwurfsbüros für Hochbau in Zwickau. Dort hat er das einzige Punkthochhaus Zwickaus entworfen. Die Ergebnisse der Nachforschungen werden in der Ausstellung erstmals publiziert.
Die Ausstellung im Sächsischen Wirtschaftsarchiv wurde mit einigen zusätzlichen Anschauungsobjekten erweitert.
Die 16 Tafeln der Ausstellung
- Die Standorte der Schocken-Warenhäuser in Deutschland
- Simon und Salman Schocken und die Geschichte des Schocken-Warenhauskonzerns
- Das moderne Bau- und Verkaufskonzept des Schockenkonzerns
- Das Bauhaus im Wandel vom expressionistischen zum konstruktivistischen Stil
- Das gemeinhin als Bauhausstil bezeichnete Formenkonzept des Bauhauses
- Leben und Werk des Architekten Erich Mendelsohn und seine Verbindung zu Simon und Salman Schocken
- Leben und Werk des Architekten Bernhard Sturzkopf
- Der Kongress der Konstruktivisten und Dadaisten 1922 in Weimar – Bernhard Sturzkopf als Kongressteilnehmer
- Die Stadt Crimmitschau zur Zeit des Warenhaus-Neubaus nach dem Entwurf von Bernhard Sturzkopf
- Die Geschichte des Warenhauses in Crimmitschau
- Bilddokumentation zum aktuellen Bestand des Warenhauses in Crimmitschau
- Visionen für das Warenhaus in Crimmitschau
- Die Stadt Oelsnitz/Erzgeb. zur Zeit des Schocken-Warenhauses
- Das Schocken-Warenhaus in Oelsnitz/Erzgeb., der Erweiterungsbau und die Rettung des Baudenkmals durch eine neue Nutzung
- Die Stadt Chemnitz zur Zeit des Schocken-Warenhausbaus um 1930
- Baugeschichte und Neunutzung des Warenhauses in Chemnitz als Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz (smac)
Die Ausstellung wird durch Fotografien und einen 9-minütigen Film komplettiert.
Kuratoren der Ausstellung
Jens Dietrich
Thomas Dietrich
Bernd Sikora
Autoren
Niklas Froese (Filmgestaltung und Regie, Webdesign)
Ludwig Geßner (Recherche, Text)
Bertram Kober (Fotografie)
Ruben Kröber (Sprecher Film)
Thomas Liebscher / Passage Verlag (Printmedia)
Bernd Sikora (Text, Recherche, ergänzende Fotografien)
Besuchen Sie unsere WanderAusstellung:
15.12.20–15.08.21
Leipzig
Sächsisches Wirtschaftsarchiv
(aufgrund der Corona-Maßnahmen momentan geschlossen, vorraussichtlich ab 15.02. wieder geöffnet)
17.09.20–31.12.21
Oelsnitz/Erzgeb.
Ehem. Kaufhaus Schocken
(mit Telefonischer Voranmeldung über PB Dietrich 037298-9330)
Gefördert durch:
Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Sächsische Staatsministerium des Innern und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage der von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags und des Deutschen Bundestags beschlossenen Haushalte.
Projektteil 2020 (Wanderausstellung und Katalog):
Gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahmen wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.