Der Bauhausstil – Markenzeichen des Schocken-Warenhauskonzerns

Ausstellung in oelsnitz/Erzgeb.

vom 17. September bis zum 31. dezember 2020

Ehemaliges Kaufhaus Schocken in Oelsnitz/Erzgeb.
Ehemaliges Schocken-Warenhaus  in Oelsnitz/Erzgeb. – Meinertstraße 18a

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG am 17. September 2020

Ehemaliges Schocken-Kaufhaus

Meinertstraße 18a

Frontansicht Treppe

Programm:

 

Begrüßung und Eröffnung

Bernd Birkigt
Bürgermeister Oelsnitz/Erzgeb.

Einführung in die Ausstellung

Bernd Sikora
Architekt, Kurator der Ausstellung

Impressionen

Fachvortrag am 15. November 2020 – 15:30 Uhr

„Bernhard Sturtzkopf – Vom Bauhaus zur Nachkriegsmoderne“

Vortrag von Ludwig Geßner (Leipzig)

Ludwig Geßner berichtet über seine Recherchen zum Leben und Werk des 1900 in Wellerode (Kreis Kassel) geborenen Architekten Bernhard Sturtzkopf. Nach seinem Studium in Weimar war dieser zunächst Mitarbeiter von Walter Gropius, dann von 1928 bis 1932 Leiter des Baubüros des Schocken-Warenhauskonzerns und dabei für Neu- und Umbauten von Warenhäusern zuständig. Nach 1950 war er Direktor eines Entwurfsbüros in Zwickau und plante das 1959 bis 1961 entstandene einzige Hochhaus der Stadt Zwickau. Danach verließ er die DDR.

Zum Inhalt der ausstellung

1919 wurde in Weimar das Bauhaus gegründet. In Thüringen, Sachsen-Anhalt und Berlin, den aufeinanderfolgenden Standorten des Bauhauses, wurde 2019 das 100-jährige Jubiläum als "Bauhaus-Jahr“ begangen.

In Sachsen war das Bauhaus als Lehreinrichtung nicht vertreten. Bauhauslehrer und -schüler sowie Architekten und Künstler aus dem Freundeskreis haben jedoch in Sachsen ihre Spuren hinterlassen.

Im Freistaat Sachsen befinden sich drei Kaufhäuser des Schocken-Konzerns, die in den Jahren 1928 – 1930 in der Art des modernen Gestaltungsstils des Dessauer Bauhauses entworfen und errichtet wurden. Während das Warenhaus Schocken in Chemnitz (eröffnet 1930) weltbekannt ist, da es der erfolgreiche Architekt Erich Mendelsohn entwarf, wurden die anderen beiden Kaufhäuser in Crimmitschau (1928) und Oelsnitz/Erzgeb. (1929) von Bernhard Sturzkopf geplant, der bisher weitgehend in der Architekturgeschichtsschreibung übersehen wurde. Im Rahmen der Ausstellungsvorbereitung wurde umfangreich zu seinem Leben und zum Werk  recherchiert.

Bernhard Sturtzkopf hatte 1922 an Kursen des konstruktivistischen Künstlers Theo van Doesburg in Weimar teilgenommen, war dann Mitarbeiter von Walter Gropius und dabei an den Bauten des Bauhauses in Dessau beteiligt, danach Künstlerischer Leiter der Bauabteilung des Schockenkonzerns. Nach 1932 war er selbstständiger Architekt in Zwickau und schließlich Direktor des Entwurfsbüros für Hochbau in Zwickau. Dort hat er das einzige Punkthochhaus Zwickaus entworfen. Die Ergebnisse der Nachforschungen werden in der Ausstellung erstmals publiziert.

Die 16 Tafeln der Ausstellung

  1. Die Standorte der Schocken-Warenhäuser in Deutschland
  2. Simon und Salman Schocken und die Geschichte des Schocken-Warenhauskonzerns
  3. Das moderne Bau- und Verkaufskonzept des Schockenkonzerns
  4. Das Bauhaus im Wandel vom expressionistischen zum konstruktivistischen Stil
  5. Das gemeinhin als Bauhausstil bezeichnete Formenkonzept des Bauhauses
  6. Leben und Werk des Architekten Erich Mendelsohn und seine Verbindung zu Simon und Salman Schocken
  7. Leben und Werk des Architekten Bernhard Sturzkopf
  8. Der Kongress der Konstruktivisten und Dadaisten 1922 in Weimar – Bernhard Sturzkopf als Kongressteilnehmer
  9. Die Stadt Crimmitschau zur Zeit des Warenhaus-Neubaus nach dem Entwurf von Bernhard Sturzkopf
  10. Die Geschichte des Warenhauses in Crimmitschau
  11. Bilddokumentation zum aktuellen Bestand des Warenhauses in Crimmitschau
  12. Visionen für das Warenhaus in Crimmitschau
  13. Die Stadt Oelsnitz/Erzgeb. zur Zeit des Schocken-Warenhauses
  14. Das Schocken-Warenhaus in Oelsnitz/Erzgeb., der Erweiterungsbau und die Rettung des Baudenkmals durch eine neue Nutzung
  15. Die Stadt Chemnitz zur Zeit des Schocken-Warenhausbaus um 1930
  16. Baugeschichte und Neunutzung des Warenhauses in Chemnitz als Staatliches Museum für Archäologie Chemnitz (smac)

Die Ausstellung wird durch Fotografien und einen 9-minütigen Film komplettiert.

Kuratoren der Ausstellung

Jens Dietrich

Thomas Dietrich

Bernd Sikora

 

Autoren

Niklas Froese (Filmgestaltung und Regie, Webdesign)
Ludwig Geßner (Recherche, Text)
Bertram Kober (Fotografie)
Ruben Kröber (Sprecher Film)
Thomas Liebscher / Passage Verlag (Printmedia)
Bernd Sikora (Text, Recherche, ergänzende Fotografien)

Besuchen Sie unsere WanderAusstellung:

Ein projekt des deutschen werkbundes sachsen e.v.

Gefördert durch:

Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Sächsische Staatsministerium des Innern und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage der von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags und des Deutschen Bundestags beschlossenen Haushalte.

Projektteil 2020 (Wanderausstellung und Katalog):

Gefördert durch das Sächsische Staatsministerium für Regionalentwicklung und die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen. Diese Maßnahmen wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.

Die ausstellung und veranstaltung wurde außerdem ermöglicht
durch die unterstützung von:

Große Kreisstadt Crimmitschau, Stadt Oelsnitz/Erzgeb., EDEKA, HEIMA, PB DIETRICH ARCHITEKTEN INGENIEURE